- Oder ' hör mal, wer da kratzt'
George ist zwar ein Defender aus 2001, gehört jedoch noch zur ersten Generation des TD5 an. Ab Ende 2001 gab es viele Upgrades für das Modell, unter anderem ein neueres, nicht ganz so anfälliges, Wischersystem. Dennoch beruht das System auf dem gleichen Prinzip: Über einen Wischermotor wird eine Welle bewegt, die wiederrum die Zahnräder der Wischergetriebe zum Laufen bringt. Diese Getriebe sind sehr anfällig und rosten gerne, wodurch verschiedene Probleme entstehen können. Zu den klassischen Symptomen gehört eine unrunde oder stotternde Wischbewegung, ein zu weiter Ausschlag des Wischers, oder, wie es bei uns der Fall war, ein lautes klackern, obwohl der Wischer noch normal läuft.
Die Reparatur an sich ist schnell erledigt, allerdings muss das komplette obere Dashboard ausgebaut werden, was sehr mühsam und Zeitaufwändig ist. Daher sollte in Betracht gezogen werden, direkt dem Wischermotor ein neue Welle sowie ein neues Zahnrad zu verpassen (Das ist erst ab der zweiten Generation empfohlen, in der ersten soll die Qualität der Ersatzteile schrecklich sein). Probleme macht oft auch der Schalter, der den Wischzyklus reguliert. Symptome sind ein nicht stoppender Wischer (nur ausschalten der Zündung hilft), oder ein willkürliches Stoppen während des Wischzyklus.
Das habe ich benutzt:
PRC8495.G 1.Generation
DKU500010.LR 2.Generation
Das kannst du optional gebrauchen:
517646 1.Generation
DLW000020 2.Generation
37H5208L/RTC402 1.Generation
DLE000010 2.Generation
Teil 1 – Tausch der Wischergetriebe
Da das Problem auf unserer zweiten Reise entsteht, habe ich mich entschlossen, es direkt unterwegs in Griechenland zu beheben. Das klackern ist echt nervig. Natürlich habe ich mich für die günstigen Britpart Getriebe entschieden, was ein Fehler ist. Nehmt wirklich etwas mehr Geld in die Hand und kauft originale – warum erfahrt ihr gleich. Neben den Getrieben habe ich auch neue Wischerarme nach Griechenland schicken lassen.
Auf der kleinen Insel Aegina finde ich endlich die Zeit, die Getriebe zu tauschen. Zunächst muss, wie bereits erwähnt, das obere Dashboard komplett raus. Leider gibt es kein drum herum, denn die Getriebe sind ziemlich gut hinter den Lüftungsauslässen und hinter dem Tacho versteckt. Da George noch zur ersten Generation TD5 zählt, ist der Ausbau glücklicherweise einfacher als bei der zweiten Generation, bei der das Dashboard vollgepackter ist. Außerdem habe ich bereits Übung, so ist die Arbeit innerhalb von einer guten Stunde getan und ich kann mich endlich den alten Getrieben widmen. Beim Ausbau stoße ich auf das erste Problem: die Wischerarme wollen sich nicht mehr entfernen lassen. Zunächst muss eine Klammer unterhalb des Arms gelöst werden. So kann der Arm von einem kleinen Adapter gelöst werden, der wiederrum per Imbusschraube auf dem Getriebe befestigt ist. Diese Adapter sind jedoch die Schwachstelle des alten Systems. Die Imbusschraube rostet gerne und so lässt sich der Adapter nicht mehr lösen. Nur mit Hilfe eines Bohrers und roher Gewalt schaffe ich es nach mehreren Anläufen, die Adapter zu lösen. Wer hat sich nur dieses System ausgedacht? Nachdem die Wischerarme und die Adapter entfernt sind, lassen sich die Getriebe nach dem Öffnen der außenliegenden Mutter nach innen ziehen und herausnehmen. Der Ausbau ist geschafft.
Anschließend folgt der Einbau der neuen Getriebe. Ich baue alles in umgekehrter Reihenfolge wieder ein und noch mit dem offenen Dashboard mache ich den Test. Die Welle bewegt sich, die Getriebe jedoch nicht. Was habe ich wieder falsch gemacht? Es stellt sich schnell heraus: Nichts. Es liegt an den Britpart-Getrieben. Über eine ‚Metallasche‘ über dem Getrieberad wird die Welle nah am Zahnrad des Wischergetriebes gehalten. Bei den Britpart-Getrieben hat diese Lasche jedoch so viel Abstand vom Zahnrad, dass die Welle nicht richtig greifen kann. Was ein Schrott! Da wir keine Zeit haben originale Getriebe liefern zu lassen, muss ich wohl oder übel die Lasche reparieren. Wieder alles ausgebaut hämmere ich so lange auf die Lasche ein, bis sie richtig sitzt. Beim zweiten Test funktioniert dann alles wie es soll, ich kann beruhigt ausatmen. Das klacken ist endlich weg.
Teil 2 – Überholung des kompletten Systems