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Das 100-Tage-Spezial

Wir können es nicht so recht wahrhaben, dass schon 100 Tage seit unserer Abreise vergangen sein sollen. Eigentlich wollten wir zu diesem Zeitpunkt schon mindestens in der Türkei sein, vielleicht sogar schon in Georgien. Die Wirklichkeit hat uns jedoch nach nur 50 Tagen in Athen stranden lassen. Natürlich sind wir froh, dass die Probleme mit George hier aufgetreten sind. Wir sind dankbar für die Zeit, die wir so mit den Großeltern von Alex verbringen können und Athen ist für zwei Monate interessant und groß genug, um etwas zu erleben und zu entdecken. George ist jetzt endlich in der Werkstatt und der erste Schritt für die Weiterreise ist getan.

 

Während des Reisens findet sich meist wenig Zeit, um das Erlebte zu reflektieren. Der Blog hilft, von Zeit zu Zeit die Dinge Revue passieren zu lassen und zu dokumentieren. Um einen sensibleren Blick auf die Dinge zu erhaschen, haben wir uns heute gegenseitig ein paar Fragen zu den letzten 100 Tagen gestellt.

 

Eileen an Alex

 

Was hat dich überrascht?

Eigentlich hat mich überrascht, dass ich mir das ganze einfacher vorgestellt habe und es doch viele Probleme gibt, die auf einen zukommen und die berücksichtigt werden müssen.

Für mich war die Überlegung, dass man einfach einsteigt und losfährt. Leider gibt es dann doch zum einen immer wieder viele Probleme mit dem Wagen, und auf der anderen Seite, was eigentlich schon klar war, muss es sehr viele Kompromisse geben, zwischen uns.

 

Worüber hast du dich am meisten gefreut?

Am meisten haben mich die spontanen Situationen gefreut, wenn etwas Schönes passiert ist, das so nicht geplant war, wie zum Beispiel unser Baden am eiskalten Wasserfall.

 

Wenn du jetzt nochmal starten würdest, würdest du etwas ändern?

Ich würde nichts anders machen.

 

Was war am schwierigsten für dich?

Am schwierigsten war für mich die Situation, in der alles auf einmal passiert ist. Als das Dach angefahren wurde, wir wussten, dass wir mit George nicht weiterkönnen und alles so turbulent war. Es war so viel Negatives auf einmal.

 

Auf was freust du dich?

Dass es bald weiter geht, hoffentlich.

 

Alex an Eileen

 

Wenn die nächsten 100 Tage genauso verlaufen wie die letzten, wie würdest du reagieren?

 Naja, wir würden 30 Tage reisen (lachen)

 

Gab es einen Moment in den 100 Tagen, indem du Angst verspürt hast?

Ja, am meisten Angst habe ich beim Gewitter in Patras verspürt, als nicht sicher war ob die Küstenstraße befahrbar ist oder nicht und wir somit in der Gefahrenzone unter Bäumen am Meer bleiben oder nicht.

 

Wie empfindest du die Situation des Gemeinsamreisens?

Ich empfinde es als sehr anspruchsvoll, weil man einerseits durch das gemeinsame Reisen viele Kompromisse eingehen muss, aber andererseits die Anwesenheit des anderen eine Bereicherung ist und eine Leichtigkeit mit sich bringt.

 

Was denkst du bezüglich der aktuellen Situation im Iran?

Unser Timing könnte nicht schlechter sein! Ich fände es wirklich unglaublich schade, wenn die politische Lage uns dazu zwingt den Iran von unserer aktuellen Reiseroute zu streichen.

 

Gibt es eine alternative Route?

Eine alternative wäre es von Aserbaidschan nach Kasachstan mit der Fähre zu fahren und von Usbekistan über Tadschikistan nach Kirgisistan. Armenien und Turkmenistan würde dann ebenfalls gestrichen werden.

 

Abschließend bekommt ihr noch eine kurze Bilanz der vergangenen 100 Tage. 2700 haben wir insgesamt ausgegeben. Für den Diesel haben wir 25% ausgegeben, 32% für Lebensmittel, 23% für sonstige Notwendigkeiten, 14% für Fähren, Maut und Bus- oder Zugtickets und 5% für Freizeitaktivitäten. Das ergibt einen Tagessatz pro Person von 13,27€. Gefahren sind wir insgesamt 4200km und somit 42km Fahrt pro Tag.

 

Hoffentlich geht es bald weiter.